Viele Verbraucher haben keinen Überblick über ihre finanzielle Situation. Das Konstrukt aus Monatsgehalt, Festausgaben und Kosten für den Lebensunterhalt ist eng miteinander verzahnt und nicht transparent. Gefühlt wird immer weniger auf das Konto gebucht als für Miete, Versicherungen und Energie abgebucht wird.
Leider hat sich bei vielen Verbrauchern Resignation eingestellt. Bei den derzeitigen Perspektiven, die die Inflation bietet, werden Rücklagen auf ein Minimum reduziert. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, private Finanzen zu optimieren. Der Überblick über Guthaben, Ausgaben und das Geld, das übrig bleibt, ist leichter zu erstellen als erwartet.
Kostenkontrolle
Unsere Großeltern haben ein Haushaltsbuch geführt. Hier wurde sehr penibel das Einkommen eingetragen und jede noch so kleine Ausgabe. Am Ende des Monats stand in einer Zeile, was übrig geblieben ist. Die Grundidee ist auch heute noch richtig. Moderne Hilfsmittel, Tabellen und Apps haben das dicke Buch aus Papier abgelöst. Eingetragen werden hier alle Einkünfte des Haushalts. Abgezogen werden die Festkosten. Alle Beträge, die jeden Monat oder in einem Turnus gezahlt werden, müssen hier abgezogen werden.
Miete, Stromanbieter, Telefon, Versicherungen, Sportverein und Ähnliches zählen zu diesen Posten. Am Ende steht eine Summe, die variabel ausgegeben werden kann. Hilfreich ist es für Lebensmittel, Benzin und Urlaub ein bestimmtes Budget festzulegen und dieses nicht zu überschreiten. Der Rest ist leider nicht zum Verjubeln. Rücklagen für Reparaturen und größeren Anschaffungen müssen noch abgezogen werden. Die letzte Summe kann flexibel ausgeben werden oder in den Vermögensaufbau investiert werden.
Sparpotenzial aufspüren
Zeigt das Haushaltsbuch am Ende in Minus, ist es höchste Zeit zu schauen, wo Geld gespart werden kann. Nicht notwendige Ausgaben sollten vollständig gestrichen werden. Es lohnt sich auch, Verträge zu überprüfen. Zunächst sollt sich die Frage gestellt werden, welche Versicherungen wirklich notwendig sind. Außer Hausrat, Auto und private Haftversicherung sind viele Versicherungen nicht notwendig und können gekündigt werden. Für alle anderen sollten günstige Anbieter gesucht werden. Ein Anruf beim aktuellen Versicherer mit dem Wunsch zur Beitragsüberprüfung kann schon Geld sparen. Überprüft werden sollten auch Handyverträge und ähnliche Dienstleistungen.
Finanziellen Freiraum schaffen
Die Möglichkeiten, Geld anzulegen, sind vielfältig. Zwar sind die Zinsen zurzeit nicht verlockend, der Zeitpunkt, mit einem Vermögensaufbau zu beginnen, sollte dennoch nicht verschoben werden. Zeit ist Geld hat bei der Rücklagenbildung volle Gültigkeit. Als Erstes sollte Geld auf dem Girokonto oder auf einem Tagesgeldkonto angespart werden. Ein solider Vermögensaufbau wird von der Lebensplanung begleitet und die ist ein unsicherer Faktor.
Bevor Geld für einen langen Zeitraum angelegt wird, sollte eine schnell verfügbare Reserve vorhanden sein. Eine Faustregel empfiehlt drei Monatsgehälter, die für Notfälle gespart werden sollten. Ein Vermögensaufbau kann schon mit kleinen Beträgen beginnen und regelmäßig gesteigert werden. Ähnlich wie die Miete wird der Sparbetrag als fester Posten abgebucht.