Industrielle Beschichtungen: Verfahren und Anwendungen im Überblick

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Beschichtete Bauteile sind für zahlreiche Branchen unerlässlich. Oberflächen sind nach der Behandlung vor Verschleiß, Korrosion und chemischen Einflüssen geschützt und es wird eine Verbesserung der Funktionalität erreicht. Von hochpräzisen technischen Bauteilen bis zu großflächigen Anwendungen – die Wahl des Beschichtungsverfahrens entscheidet über Haltbarkeit und Qualität.

Beschichtungen – ein unverzichtbarer Schutz für Oberflächen

Die Aufgaben von Beschichtungen gehen über den reinen Schutz hinaus. Sie versiegeln Oberflächen, erhöhen die Widerstandsfähigkeit und können spezifische Eigenschaften wie elektrische Leitfähigkeit oder Gleitfähigkeit verleihen. In der industriellen Anwendung kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz, darunter Metalle, Keramiken und Polymere. Es sind Komponenten, die Beschichtungslösungen für jede Anforderung ermöglichen. Die Auswahl des passenden Verfahrens hängt von Faktoren wie dem Einsatzzweck, den Umgebungsbedingungen und den Anforderungen an die Beschichtung ab.

Thermische Spritzverfahren: Robustheit für anspruchsvolle Bedingungen

Das Thermische Spritzverfahren gehören zu den vielseitigsten Techniken in der industriellen Beschichtung. Dabei werden Beschichtungsmaterialien wie Metalle, Keramiken oder Kunststoffe erhitzt und mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche aufgetragen.

Das Ergebnis ist eine robuste Schicht, die sogar extremen Temperaturen und mechanischen Belastungen standhält. Typische Anwendungsbereiche finden sich in der Luft- und Raumfahrt, wo Bauteile von hohen Temperaturen geschützt werden müssen, oder in der Energieerzeugung, um Verschleiß an Turbinen und Kesseln zu minimieren. Auch in der Automobilindustrie kommen thermische Beschichtungen für Motor- und Getriebekomponenten zum Einsatz.

Präzision durch Dünnschichtverfahren

Physikalische (PVD) und chemische (CVD) Gasphasenabscheidungen sind Verfahren, bei denen dünne Schichten mit außergewöhnlicher Präzision aufgetragen werden. PVD-Beschichtungen, etwa durch Sputtern oder Verdampfen, zeichnen sich durch ihre Härte, Abriebfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit aus. Sie kommen unter anderem bei Werkzeugen, medizinischen Instrumenten oder optischen Bauteilen zum Einsatz.
CVD-Verfahren nutzen chemische Reaktionen zur Beschichtung und bieten den Vorteil, dass auch komplexe Geometrien gleichmäßig beschichtet werden können. Typische Anwendungen sind Hartstoffbeschichtungen auf Werkzeugen oder Schutzschichten in der Halbleiterindustrie.

Galvanische Beschichtungen: Klassiker für Korrosionsschutz

Die Galvanotechnik ist ein bewährtes Verfahren zur elektrochemischen Abscheidung von Metallschichten. Dabei werden Bauteile in ein Elektrolytbad getaucht und durch Stromfluss mit einer Metallschicht wie Nickel, Chrom oder Zink versehen. Dieses Verfahren bietet exzellenten Schutz vor Rost und findet Anwendung in der Automobil-, Elektro- und Möbelindustrie.

Organische Beschichtungen: vielseitig und kosteneffizient

Beschichtungen, die auf kohlenstoffhaltigen Verbindungen basieren, werden als organisch bezeichnet. Zu ihnen zählen Lacke, Kunststoffe oder Pulverfarben. Sie stehen für eine Kombination aus Schutz und ästhetischer Gestaltung. Diese Verfahren sind ideal für großflächige Anwendungen, etwa im Maschinenbau, bei Gehäusen oder in der Bauindustrie. Je nach Zusammensetzung können sie zusätzlich isolierende, leitende oder rutschhemmende Eigenschaften aufweisen.

Pulverbeschichtungen gelten als besonders umweltfreundlich, da sie ohne Lösungsmittel auskommen und durch ihre Robustheit überzeugen. Lackierungen hingegen ermöglichen eine präzise Farbgebung und Anpassung an individuelle Designwünsche. Sie werden überall dort angewendet, wo sie sowohl dekorative als auch funktionale Aufgaben wie den Schutz vor Feuchtigkeit oder UV-Strahlung übernehmen.

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