Du-Pont Kennzahlensystem – Das bekannteste Finanzkontrollsystem

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In Fachkreisen existiert die alternative Bezeichnung ROI-Baum. Das System von Du-Pont stammt aus den USA und ist 1919 veröffentlicht. Mit ihm sind Kennzahlen eines Unternehmens zwecks Bilanzanalyse und Steuerung des Unternehmens hierarchisiert. Dies System ist wegen seines Startknotens eindimensional und auf monetär qualifizierbare Knoten eingeschränkt.

Der Startknoten ist Return-on-investment, also der Rückfluss des zu den Unternehmenszielen eingesetzten Geldes. Neben diesem Ansatz ist der Shareholder-Value-Ansatz eindimensional und gerne angewendet. Mehrdimensionale Ansätze nehmen monetäre und nicht monetäre Knoten auf. Diese können Topknoten sein. Beispiele sind das Tableu-de-Bord und die Balancedscorecard.

Weitere Ansätze sind partial mit eingeschränkter Tragweite. Dazu zählen Target Costing und Benchmarking. Erst zusammen mit diesen Finanzkontrollsystemen ergibt sich eine aussagekräftige Basis für die Planung und Steuerung von Unternehmen oder Unternehmensteilen.

Neben den Ordnungssystemen sind Rechensysteme anerkannt und verbreitet im Gebrauch. In Ordnungssystemen bestimmen Sachverhalte die Kennzahlen. In Rechensystemen bestimmen Rechenkennzahlen die Analyse und sind in hierarchischen Strukturen organisiert.

Kennzahlensystem nach Du-Pont: der orientierte ROI-Graph

Das Du-Pont Kennzahlensystem ist Prototyp der anderen Kennzahlensysteme. Das Kennzahlensystem war das Erste und hat deshalb das Ansehen, Inbegriff von Kennzahlensystemen für die Finanzanalyse und Unternehmensanalyse zu sein. Die erste Zielspaltung erfolgt nach du-Pont in Kapitalumschlag und Umsatzrendite mit einer Multiplikation.

Die gewählte Auflösung der Umsatzrendite unterscheidet die Kosteneinflussfaktoren Gewinn und Umsatz als Unterziele in einer Division. Die gewählte Auflösung des Kapitalumschlags unterscheidet Umsatz und Gesamtvermögen in einer Division. Die Auflösung des Gesamtvermögens ergibt Kenntnis über das Anlagevermögen und Umlaufvermögen als Addition. Der Gewinn ist die Differenz aus Deckungsbeitrag und fixen Kosten.

Der Deckungsbeitrag ist die Differenz aus Umsatz und variablen Kosten. Die oberste Zielgröße ist rechnerisch bestimmbar, wenn alle so weit genannten nicht weiter unterschiedenen unternehmerischen Finanzziele bekannt sind. Dies entspricht einer systematischen Analyse des Return-on-investments.

Vorteile sowie Nachteile des Du-Pont Kennzahlensystem

Der bestimmende Vorteil ist, der Du-Pont-Baum ist für unterschiedene Teile eines Unternehmens und summarisch für das gesamte Unternehmen valide. Er bietet systematisch genutzt Steuerungsfunktionen und Kontrollfunktionen. Die Nachteile sind, seine Orientierung auf den Return-on-investment, die kurzfristige Ausrichtung aller Kennzahlen, die langfristige Chancen ignoriert, und das Potenzial mittels Durchschnittszahlen fehlgeleitet zu werden.

Alternativen

Das ZVEI-Kennzahlensystem veröffentlichte der Zentralverband der Elektrotechnischen Industrie e.V. (ZVEI). Welcher das System 1989 entwickelte. Es ist branchenneutral. 88 Hauptkennzahlen und 122 Hilfskennzahlen sind berücksichtigt. Ähnlich dem DuPont Kennzahlensystem verwendet das ZWEI-Kennzahlensystem zwei Analysestufen. Je eine Analysestufe für die Wachstumsanalyse und Strukturanalyse.

Die Analysefunktion und die Steuerungsfunktion bilden den Kern des Kennzahlensystems. Die Einstiegskennzahl ist die Eigenkapitalrentabilität. Das Kennzahlensystem von Reichmann und Lachnit setzt zentral zum Controlling Erfolg und Liquidität. Der allgemein gehaltene Teil dieses Kennzahlensystems ist unternehmensübergreifend, der Sonderteil analysiert das Betriebsergebnis.

Fazit

Das Du-Pont Kennzahlensystem gab den initialen Impuls zur Weiterentwicklung der in ihm formulierten Ideen zum Unternehmenscontrolling mit Finanzkennzahlen. Schnell erschöpfte sich die Zufriedenheit mit deren Aussagekraft und nicht Finanzkennzahlen kamen in die Verfahren des Unternehmenscontrollings hinzu. Unternehmer und Investoren wünschen mehr Planung und Steuerung. Seine Solidität hat das Du-Pont Kennzahlensystem bis heute so wertgeschätzt gehalten.