Eine durchdachte Struktur der Konten in den von Ihnen gewählten Kanälen erleichtert die tägliche Arbeit und verhilft zu mehr Erfolg, vor allem bei großen Werbeprokelten. Neben den unten folgenden Tipps und Beispielen ist es zusätzlich allgemein sehr wichtig, immer auf eine aussagekräftige Benennung zu achten.
Google Ads
Für die Betreuung mehrerer Google Ads Accounts ist es möglich, ein übergeordnetes Verwaltungskonto anzulegen. Die folgende Grafik soll dies veranschaulichen: Mit einer einzelnen E-Mail-Adresse können bis zu 20 Google Ads-Konten verknüpft sein. Bei mehr als 20 Konten ist ein Verwaltungskonto ratsam.
Mit dem Verwaltungskonto ist es möglich, die Anzeigenleistung aller verknüpften Konten zu überwachen. Außerdem besteht die Option, Administratorzugriff auf Konten zu vergeben, um Nutzerzugriffe zu verwalten. Bei größeren Dachfirmen mit dazugehörigen Unterfirmen können diese untergeordnet werden, wie im folgenden Beispiel zu sehen:
Die Aufteilung bzw. Struktur hängt stark von der Größe des Unternehmens ab. Es ist z. B. möglich, pro Land, Sprache oder Währung ein Verwaltungskonto und pro Kampagnenart ein eigenes Konto zu erstellen. Da der Trend eher weg von spezifischen Accounts geht, ist eine mögliche Variante die Aufteilung nach Typ. Das heißt, pro Typ wie z. B. Shopping, Display, Search und Brand erstellt man ein eigenes Konto, wodurch eine bessere Übersichtlichkeit und Budgetierung möglich ist. Ein Verwaltungskonto hat viele Vorteile:
- Einmal anmelden und auf alle verwalteten Google Ads-Konten, einschließlich anderer Verwaltungskonten, zugreifen
- Mithilfe eines übersichtlichen Dashboards sämtliche Kontenaufrufen verwalten und durchsuchen
- Kampagnen für verwaltete Konten im Verwaltungskonto erstellen und verwalten
- Leistung aller Konten vergleichen und Berichte für mehrere Konten gleichzeitig erstellen
- Mit der konsolidierten Abrechnung für alle verwalteten Konten nur eine monatliche Rechnung erhalten
- Mithilfe von Benachrichtigungen alle verknüpften Konten effizient überwachen
- Google Ads-Konten direkt im Verwaltungskonto erstellen und verknüpfen
Ein wichtiger Vorteil ist die konsolidierte Abrechnung. Diese wird von großen Agenturen, Resellern und Werbetreibenden bevorzugt, die mit mehreren Google Ads-Konten arbeiten und nur eine Monatsrechnung erhalten möchten. Mit dieser Zahlungsvariante wird das Abrechnungswesen bezüglich der Google Ads-Konten vereinfacht. Alle Informationen dazu sind hier zu finden: https://support.google.com/google-ads/answer/2375371
Kontoübergreifende Möglichkeiten
Übergeordnet können auch Listen im Verwaltungskonto erstellt werden, die für untergeordnete Konten freigegeben werden können. Einmal angelegt können diese für alle Konten eingesetzt werden. Folgende Freigaben für Listen sind möglich:
- Freigabe von Remarketing-Listen: https://support.google.com/google-ads/answer/6123188?co=ADWORDS.IsAWNCustomer%3Dfalse&hl=de
- Freigabe von ausschließenden Keyword-Listen: https://support.google.com/google-ads/answer/7519927?co=ADWORDS.IsAWNCustomer%3Dtrue&hl=de
Zusätzlich ist es möglich, kontoübergreifendes Conversion-Tracking zu nutzen. Damit würde ein Verantwortlicher einmalig im Verwaltungskonto eine Conversion anlegen und diese für alle freigegebenen Unterkonten nutzen. Daraus ergeben sich einige Vorteile:
- weniger Code-Snippets und Berichte
- einfachere, aussagekräftigere Berichte
- Zählfehler minimieren
- Webseite beschleunigen
Weitere Informationen findest Du hier: https://support.google.com/google-ads/answer/3030657
Analytics
Vor allem für größere Unternehmen ist es wichtig, in Analytics eine gute Übersicht zu behalten. Dieses Bild zeigt den Aufbau von Analytics:
Hier sollten für verschiedene Länder eigene Properties erstellt werden. Wie bereits erwähnt, ist es sehr wichtig, die verschiedenen Properties oder Datenansichten aussagekräftig zu benennen.
Tag Manager
Für das Tracking wird in den meisten Fällen der Google Tag Manager eingesetzt. Hier kann es bei größeren Projekten sehr schnell unübersichtlich werden. Um die Übersicht zu bewahren, ist ein bestimmtes Vorgehen einzuhalten. Für ein Konto können mehrere Container erstellt werden. Die gängigste Methode ist es, einen Container für jede Webseite oder mobile App zu erstellen. Im folgenden Screenshot sind die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten zu sehen:
Der Arbeitsbereich sollte genutzt werden, um Änderungen an Tags zu gruppieren und zu verwalten. So können Änderungen an einem Container gemacht werden, ohne dass andere Arbeitsbereiche davon betroffen sind. Teammitglieder können dadurch in separaten Arbeitsbereichen an Änderungen arbeiten. Um den Überblick bei wachsenden Containern über alle Tag-, Trigger- und Variablenkonfigurationen zu behalten, ist es wichtig, diese mit Hilfe der Ordner zu organisieren. Folgende Beispiele zeigen mögliche Strukturierungen auf:
- Nach Projekt strukturieren: Marketers erstellen für neue Micro-Sites oder Werbekampagnen jeweils einen eigenen Ordner.
- Tags nach Team strukturieren: Marketers erstellen einen eigenen Ordner für eine Agentur, mit der sie zusammenarbeiten.
- Tags nach Typ strukturieren: Marketers erstellen einen Ordner für Google Analytics-Tags, einen für Google Ads-Tags, einen für Drittanbieter-Tags und einen für benutzerdefinierte HTML-Tags.
Für die Ordner sollten sich im Vorfeld aussagekräftige Namenskonventionen überlegt werden. So können alle Mitarbeiter besser nachvollziehen, wie die Tags und Container strukturiert sind. Für mehr Informationen bitte folgende Links nutzen:
- Arbeitsbereiche: https://support.google.com/tagmanager/answer/7059647?hl=de
- Container organisieren: https://support.google.com/tagmanager/answer/6261285
Microsoft Ads
Wie in Google Ads ist es auch in Microsoft Ads möglich, über ein Verwaltungskonto Unterkonten zu führen. Dabei ist zu beachten, dass maximal fünf zu verwaltende Kunden mit einem Konto verknüpft sein können. Wie oben beschrieben, ist es sinnvoll, sich bei der Struktur über eine sinnvolle Aufteilung Gedanken zu machen. Außerdem ist es möglich, Abschlussziele und Remarketing-Listen für alle Konten freizugeben. Hiermit können diese für Unterkonten verwendet werden. Die Währung des Umsatzwertes wird dabei aufgrund der Kontowährung bestimmt, der der Abschluss zugeteilt wurde. Somit kann diese nicht festgelegt werden. Zu beachten ist zusätzlich, dass z. B. die Freigabe des Zieles nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Im nächsten Screenshot ist die Auswahl rot markiert.
Genauere Informationen sind im folgenden Link unter „Freigabe“ zu finden: https://help.ads.microsoft.com/#apex/3/de/56710/2/de/ConversionGoals_Load
Mit der im oberen Screenshot rot markierten Auswahl „Für alle Konten übernehmen“ wird die Remarketing-Liste auf alle Konten angewendet. Hier ist es maximal möglich, 1.000 Remarketing-Listen pro Konto und maximal 5.000 pro Kunde zu verwenden. Weitere Informationen finden Marketers unter folgendem Link: https://help.ads.microsoft.com/apex/index/3/de/56720
Facebook Werbeanzeigenmanager
Das Verwaltungskonto für Facebook ist der Business Manager. Mit diesem können andere Konten verwaltet werden, indem diese als Partner hinzugefügt werden. Für die Struktur wäre es z. B. sinnvoll, verschiedene beworbene Länder eines Konzerns mit extra Konten unter einem Business-Konto zu verwalten. Folgende Bestandteile können kontoübergreifend genutzt werden, um sich Arbeit zu sparen:
- Die Zugänge zu den Produktkatalogen können im Business Manager kontrolliert werden. Man kann einem Katalog neue Personen oder Partner hinzufügen und somit steuern, wie groß das Ausmaß des Zugangs zu den Katalogen ist. Auf der folgenden Seite sind mehr Informationen zu finden: https://business.facebook.com/business/help/1397294963910848
- Eine weitere Möglichkeit besteht darin, erstellte Zielgruppen zu teilen. Voraussetzung dabei ist, dass der Empfänger mit dem Business Manager verbunden ist. Mehr Informationen hierzu findest Du hier: https://www.facebook.com/business/help/1676733802590358?id=176276233019487
Über den Autor
Julius Betz hat Wirtschaftsinformatik an der FHWS in Würzburg studiert und ist Paid Advertising Consultant bei der eology GmbH. Dort betreut er Kunden in allen strategischen und operativen Bereichen des Paid Advertisings, vom Mittelständler bis zum Großkonzern. Auf verschiedenen Websites und Blogs teilt er sein Wissen mit interessierten Lesern.