Die Höhe der Kosten, mit denen Start-Up-Unternehmen sowohl direkt zu Beginn ihrer Tätigkeit als auch in regelmäßigen Abständen konfrontiert werden, sollten nicht unterschätzt werden. Unter anderem gilt es hierbei, die entsprechenden Summen natürlich auch im Zuge einer vorausschauenden Kostenplanung zu berücksichtigen.
Oftmals im Fokus: die Suche nach möglichem Einsparpotenzial. Dieses bietet sich vor allem kleineren Start-Up-Unternehmen oft im Zusammenhang mit der Anmietung sogenannter Coworking-Spaces. Das Prinzip, welches sich hinter dieser modernen Art der Büromiete verbirgt, ist einfach: eine größere Raumfläche wird auf mehrere Start-Up-Unternehmen und deren Mitarbeiter verteilt. Der Vorteil: da nicht nur die Fläche, sondern auch die Mietkosten aufgeteilt werden, fallen selbstverständlich auch die Kosten für die einzelnen Parteien geringer aus. Hieraus ergibt sich eine interessante Chance für viele Start-Up-Unternehmen, deren Mitarbeiter bisher aus dem Home Office heraus arbeiteten.
Welche Kosten werden im Coworking Space geteilt?
Neben den Kosten, die im direkten Zusammenhang mit der Miete anfallen, teilen sich die meisten Start-Up-Unternehmen mit Hinblick auf die jeweils angemieteten Flächen noch weitere Kosten. Typische Klassiker in diesem Bereich:
- Internetkosten
- Kosten für die Entsorgung
- Stromrechnung
Aufgrund der Tatsache, dass der zu entrichtende Betrag monatlich weitestgehend fix ist, lässt sich auch auf Basis des Coworking-Systems gut planen. Ausnahmen ergeben sich oft lediglich nur dann, wenn sich ein Mitmieter dazu entschließt, seinen Vertrag zu kündigen. Je nach Konditionen kann es hier sein, dass diese finanzielle Lücke dann von den restlichen Mietern aufgefangen werden muss. Hierbei gilt es dann jedoch wiederrum, die individuellen Verträge zu checken.
Büromaterialien zur allgemeinen Verwendung: ein großer Vorteil
Jeder, der in der Vergangenheit bereits ein Büro neu eingerichtet hat, weiß, dass die Masse an benötigten Büromaterialen schnell droht, unübersichtlich zu werden. Auch hier kann der Coworking-Space einen echten Vorteil ausspielen. Die Idee: die Mitarbeiter beschaffen allgemein nutzbare Utensilien, wie Büroklammern, Firmenstempel und dazugehöriges Zubehör, Heftzwecken usw. gemeinsam und sichern sich so den Zugriff auf einen möglichst breitgefächerten Pool. Wer hier besonders akribisch planen möchte, führt im Zusammenhang mit teureren Büroutensilien, wie Fotopapier oder Druckerpatronen, eine Strichliste ein, damit ersichtlich wird, ob die Gesamtkosten der Fairness halber gegebenenfalls anders auf die jeweiligen Parteien aufzuteilen sind.
Worauf sollten Start-Up-Unternehmen bei der Suche nach einem Coworking-Space achten?
Vor allem Start-Up-Unternehmen wissen, dass ein erstmaliger Erfolg womöglich lange auf sich warten lassen kann. Daher ist es ratsam, sich gerade in den ersten Monaten für das Anmieten einer Fläche zu entscheiden, deren Vertrag ein hohes Maß an Flexibilität bietet. Oder anders: mieterfreundliche Kündigungsfristen und gegebenenfalls der Verzicht auf eine Kaution können es den betreffenden Unternehmen erleichtern, sich für ein bestimmtes Objekt zu entscheiden. Viele junge Firmen fragen sich immer wieder, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, das Home Office zu verlassen. Wann kann ein Start-Up-Unternehmen sich das Zahlen einer regelmäßigen Miete leisten?
Wer weiß, dass der jeweilige Vertrag „im schlimmsten Fall“ lediglich bis zum Ende des kommenden Monats läuft, kann diesem spannenden Projekt ein wenig gelassener entgegenblicken. Weiterhin ist es sinnvoll, sich vor dem Wechsel in ein Coworking-Space mit den folgenden Fragen zu befassen:
- Wie hoch darf die Miete (inklusive aller Kosten) sein, damit ich mir keine Sorgen über meine Zahlungsfähigkeit machen muss?
- Was erwarte ich von meinen Mitmietern und wie Coworking-Space-kompatibel bin ich eigentlich selbst?
- Lege ich Wert auf besondere Ausstattung, zum Beispiel einen Meeting-Raum oder einer effizienten Lagerlogistik?
- Bin ich schon bereit dazu, mein „geliebtes Home Office“ zu verlassen und in einen (vielleicht) noch strukturierteren Arbeitstag zu starten?
Fest steht: bei der Suche nach einem Coworking-Space für Start-Up-Unternehmen spielen viele Faktoren eine tragende Rolle. Letzten Endes braucht es jedoch auch ein wenig Mut, um die neue Arbeitsatmosphäre auszuprobieren.
Andere Start-Up-Unternehmen als willkommene Inspiration
Start-Up-Unternehmen treffen oft aus vollkommen unterschiedlichen Branchen zum ersten Mal in einem Coworking-Space zusammen. Auch hierbei handelt es sich um einen besonderen Vorteil, denn: auch wenn die betreffenden Firmen in vollkommen unterschiedlichen Branchen arbeiten, verbindet sie, dass sie gerade dabei sind, sich selbst zu finden. Oder anders: die Probleme des anderen Unternehmens können oft besser verstanden werden. Hieraus ergibt sich wiederrum ein besonderes Potenzial. Immerhin spielt im klassischen Coworking-Space auch der Faktor „Kommunikation“ eine besondere Rolle.
Was spricht also dagegen, sich von anderen mit Hinblick auf anstehende Werbeaktionen oder die Entwicklung eines bestimmten Produktes beraten zu lassen? Manchmal erweitert es auch den eigenen Horizont, eine Herausforderung mit Hilfe anderer Gründer aus einem völlig neuen Blickwinkel zu berücksichtigen.
Welche Start-Up-Unternehmen sollten sich für einen Platz im Coworking-Space entscheiden?
Grundsätzlich gibt es keine feste Regelung, anhand derer entschieden werden könnte, welche Start-Up-Unternehmen sich im Coworking-Space besonders wohl fühlen. Ein Blick in die Coworking-Places in den Großstädten der Republik zeigt immer wieder, dass hier sowohl Vertreter aus der Kreativ-, der Beratungs- und der Technikbranche vertreten sind. Ein entsprechend buntes Bild zeigt sich auch im Zusammenhang mit der Unternehmensgröße. Auch wenn sich die Suche als Start-Up-Unternehmen mit vielen Mitarbeitern hier mitunter ein wenig komplizierter erweist, bedeutet dies nicht, dass diese Firmen immer auf das klassische Modell zurückgreifen müssten.
Kurz: Ob das Coworking-Space letzten Endes tatsächlich zum Start-Up-Unternehmen passt, muss im Zweifelsfall einfach ausgetestet werden. Viele Unternehmer, die sich jedoch einmal für diese Art des Arbeitens entschieden haben, möchten die Vorzüge auch in Zukunft nicht mehr missen.